Wer vom Kapitalismus nicht reden will sollte von Nachhaltigkeit schweigen
Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber Kinder- und Altersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Wunsch und Wirklichkeit gehen so weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem existentiellen Herausforderungen nicht gewachsen ist. Klima- und Coronakrise demonstrieren eindrücklich: Unendliches Wachstum ist ihm wichtiger als Mensch und Natur, maximaler Profit wichtiger als Gesundheit und Lebensqualität, steigende Aktienkurse wichtiger als das Leben künftiger Generationen. Das ewige „Weiter so“ hat ausgedient. Es hat uns die Krise beschert. Was immer als unhinterfragbar galt, ist zu hinterfragen. Gegen den Kapitalismus sind viele. Aber haben sie auch etwas von dem verstanden, was ihm den Namen gibt – vom Kapital? Eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaft ist machbar, aber keine „ökologische Marktwirtschaft“.
Ein Vortrag mit Lothar Galow-Bergemann von Emanzipation und Frieden.
Referent*in: Lothar Galow-Bergemann
Titelbild: unsplash.com (Stock-Bild)